Bowmore

Daten und Fakten

Anzahl der Washbacks 6
Material der Washbacks Oregon Pine
Größe der Washbacks ca. 27.000 Liter
Anzahl Wash-Stills 2
Größe der Wash-Sills ca. 31.000 Liter
Anzahl Spirit-Stills 2
Größe der Spirit-Stills ca. 14.500 Liter
PM Malt 20-25
PPM New Make 8-10

Ab hier aus "Malt Whisky Guide"

Bowmore

Großes Riff

Argyll

Bowmore, Isle of Islay

OS 60 31/60

Tel.: 01496-810671

Besitzer: Morrison Bowmore Distillers (Suntory)

In Betrieb

Beschreibung der Destillerie

Stolz hat man 1979 eine kostbar aufgemachte Abfüllung zum „Bicentenary“ auf den Markt gebracht – beansprucht man doch, die älteste noch arbeitende Destillerie Schottlands zu sein – und mit Sicherheit die älteste, noch arbeitende, legale Destillerie der Whiskyinsel. Tradition wird also groß geschrieben: man leistet sich eine eigene Mälzerei mit floor maltings und bezieht das Wasser immer noch aus dem im Torfland entspringenden River Laggan. Seit Stanley Morrison 1963 die wie eine Bollwerk in der Bucht von Loch Indaal am Rand der „Hauptstadt“ der Insel gelegene Anlage übernommen und zum Flaggschiff der Morrison Bowmore Distilleries ausgebaut hat, setzt man auch auf Modernität: durch eine revolutionäre Heizungsmethode etwa, ein vorbildliches, einladendes Visitor Centre und ein in ein ehemaliges Lagerhaus eingebautes öffentliches Hallenschwimmbad. Seit 1994 gehört  Bowmore dem japanischen Großkonzern Suntory – ein Engagement, das anfangs auf viel Skepsis stieß, sich im Rückblick aber als sehr segensreich, weil zukunftssichernd, herausgestellt hat.  Daß Suntory für sein Islay-Juwel sorgt, kann man schon an den immer strahlend weiß getünchten Fassaden der Gebäude sehen. Bowmore hat zwei bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht: die distillery cat Smoky, die bei einer Wahl unter die schönsten sieben Katzen des Vereinigten Königreiches gekürt wurde, und James „Jim“ McEwan, der einst als Küferlehrling begann, dann Manager „seiner“ Brennerei wurde und dann einige Zeit als Botschafter Bowmores und des Malts überhaupt seine Zuhörer auf der ganzen Welt bezauberte mit seinem Charme und Charisma, mit dem er die Vortrefflichkeit „seines“ Malts darzustellen und seine Aromen durch die Kraft seiner Poesie („rollen über die Geschmacksknospen wie die Wellen von Loch Indaal an einem Maimorgen“), zu vermitteln vermochte. (Anmerkung: Jim übernahm 2001 Bruichladdich und eröffnete sie wieder.)

Bestandsaufnahme der zur Zeit angebotenen Malts in Eigentümerabfüllung (jedoch nicht der „unabhängigen“ Abfüllungen)

Die alte bauchige Flasche mit dem 12jährigen wurde durch die klassische Flaschenform ersetzt, die ein elegantes, durchsichtiges Etikett hat. Neben dem erwähnten Jubiläumswhisky gab und gibt es immer wieder Jahrgangsabfüllungen von älteren Malts – so zahlreich, daß es unmöglich ist, den Überblick zu behalten. Die „Basisreihe“ besteht aus dem Legend und dem Surf ohne Altersangaben, dem 12jährigen, dem 15 Jahre alten Mariner, dem Klassiker mit 17 Jahren (nach Meinung von Jim McEwan der perfekteste Bowmore) und einem 21jährigen. Auch noch ältere Versionen gibt es, mit 22, 25 oder 30 Jahren. oft, wie der Seadragon, in wertvollen Steingutgefäßen. Damit nicht genug. Den Wert von Sondereditionen hat man in Bowmore schon mit dem Bicentenary entdeckt, aber erst der 30 Jahre alte Bowmore, der erste, der unter der Regie von Brian Morrison entstand, und vor allem die drei Editionen des Black Bowmore von 1993, 1994 und als final edition von 1995 mit jeweils 2000 Flaschen (zu Sammlerstücken geworden, haben sie es zum Teil auf mehr als 3000 DM gebracht), markierten eine neue Epoche in der Malt-Vermarktung. Ihnen folgte ein 40jähriger zu etwa 12000DM (in dem Preis ist ein Wochenende in Bowmore enthalten) und im Sommer 2000 ein 38 Jahre alter Bowmore, destilliert 1957 und abgefüllt 1996. An der Farbe des Black Bowmore orientiert sich der sherryfaßgelagerte Darkest; der Cask Strength hatte 56%. Dann entdeckte man die finishings und landete mit dem limitierten Claret auch sogleich einen Hit. Ihm ähnlich ist der Voyage, der ebenfalls keine Altersangabe hat, 56 % in die Flaschen bringt und von dem es wiederum nur 12000 Flaschen gibt. Dagegen ist der Dusk (50%) nicht limitiert; er reifte in Bordeaux-Fässern nach (Bowmore-Besitzer Suntory gehört auch Château Lagrange) und zwar sogar sechs Monate länger als der Claret.

Informationen über Besuchsmöglichkeiten

Der inzwischen von Heather Bauld geführte Shop ist werktags von 9.00 bis 16.00 (im Sommer auch an Samstagen) geöffnet. (Gruppen-)Besuche am Abend oder am Wochenende sind nach telefonischer Absprache möglich. Der Saal, in dem der abschließende Schluck gereicht wird, dient auch der Bevölkerung für viele Veranstaltungen.

Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Walter Schobert und des Walter Hädecke Verlags

 

Link zur Homepage:

www.bowmore.com